Content Strategie für ein noch nicht vorhandenes Produkt: ist das möglich?

Eine Content Strategie zu entwickeln für ein Produkt, dass es noch gar nicht gibt: ist das überhaupt möglich? Diese Frage stellte ich mir Anfang des Jahres, als es an der Zeit war das Thema für meine Masterarbeit festzulegen. Das Ziel war es nicht ein bestehendes Produkt zu optimieren, sondern eine Strategie zu entwickeln, für ein Produkt, dass es noch gar nicht gibt. Nachfolgend erzähle ich über das, was sich durch die Masterarbeit in meinem Kopf zum Thema Content Strategie getan hat :)

Kurzer Einblick

Im Zuge meiner Masterarbeit an der FH Joanneum in Graz erstellte ich eine kundenzentrierte Content Strategie für ein Radprodukt für das Unternehmen TAO. Während des Studiums lernten wir in unterschiedlichsten Sichtweisen über Content Strategie, jedoch war der Ausgangspunkt immer ein Produkt oder eine Dienstleistung. Dieses Mal drehte ich den Spieß um. So war mein Ziel, folgende Forschungsfrage zu beantworten: „Welche Radzielgruppe benötigt welchen Content entlang welcher Touchpoints, um zufriedengestellt zu werden?“ Und für diese Radzielgruppe gab es weder ein entwickeltes Produkt noch ein Konzept.

Das typische Verständnis dieser Thematik 

Content Strategie ist kein Term, über das es bereits seit vielen Jahrzehnten Literatur gibt. Kristina Halvorson definiert Content Strategie folgendermaßen: “Content strategy guides the creation, delivery, and governance of useful, usable content.” Auch Löffler und Michl und starten in ihrem Buch "Think Content" damit, dass der Prozess mit einem Content Audit, sprich einer Analyse der vorhandenen Inhalte beginnt.

Doch ist es auch möglich eine Content Strategie für ein Produkt oder Content zu entwickeln, welcher noch gar nicht besteht? Ja ist es, und diese Angehensweise ist gar nicht so verkehrt.

Vorteile, den Spieß umzukehren

Den Sinn, den ich und meine Kollegen im Unternehmen sahen, vor der Erstellung eines Produktes eine Content Strategie durchzuführen, war, überhaupt herauszufinden welches Produkt die Zielgruppe wirklich benötigt. Somit wird nicht der Fehler gemacht, ein Produkt zu entwickeln, welches entweder keine Verwendung findet oder nicht den relevanten Content besitzt.

Im Zuge der Masterarbeit war es die größte Erkenntnis, nicht darauf zu achten, wie ein bestimmter Content optimiert werden könnte, sondern herauszufinden, welche Zielgruppe überhaupt einen Bedarf an welchem Content besitzt. Somit wird nicht blind dem Bauchgefühl vertraut. Durch diese Angehensweise erspart man sich eine Menge Nerven aber vor allem auch Ressourcen. Denn es kann auch passieren, dass ein Produkt überhaupt keinen Sinn sowie Relevanz hat und es besser wäre, es gleich zu lassen.

Deshalb würde ich es jedem ans Herz legen eine Content Strategie nicht nur für Optimierungszwecke einzusetzen, sondern vor allem vor der Entwicklung eines Produktes durchzuführen. Denn die Erkenntnisse daraus sind Gold wert.

Wie ist dein Verständnis für diese Thematik und wie hast du Content Strategie von Anfang an wahrgenommen? Ich freue mich auf deine Meinung.